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Piriformis-Syndrom

Hintergrund

Das „Piriformis-Syndrom“ wurde erstmals 1947 von Robinson beschrieben, der damit eine (mutmaßliche) durch den M. piriformis bedingte Ischialgie bezeichnete. In der Anfangszeit war das Piriformis-Syndrom nicht besonders verbreitet, da Ischialgien in erster Linie auf Wirbelsäulenprobleme wie Bandscheibenvorfälle zurückgeführt wurden. Inzwischen hat sich das Verständnis dahingehend gewandelt, dass das Piriformis-Syndrom überdiagnostiziert wird und die Symptome oft auf andere Ursachen zurückzuführen sind.

Heutzutage spricht man daher im Zusammenhang mit Gesäßschmerzen von einem “tiefen glutealen Schmerzsyndrom (Deep Gluteal Pain Syndrome)”. Der Begriff wurde erstmals McCrory et al. im Jahr 1999 verwendet.

Definition: Symptome, die durch eine nicht-diskogene Einengung des N. ischiadicus im tiefen Glutealbereich verursacht werden

Zu den Pathologien des Piriformis gehören:

  • Hypertonus des Piriformis
  • Akute, traumatische Verletzung des Piriformis
  • Veränderungen im Verlauf des N. ischiadicus in Bezug auf den Piriformis
  • Schwäche der periartikulären Hüftmuskulatur, wodurch der Piriformis sekundär stärker belastet wird
 

Andere Ursachen, die den N. ischiadicus irritieren können:

  • Fibrovaskuläre Adhäsionen im Bereich des N. ischiadicus
  • Piriformis-Syndrom (Hypertrophie, dynamischer Engpass, N.-ischiadicus-Anomalien)
  • Gemelli-Obturator-internus-Syndrom
  • Quadratus femoris – und ischiofemorale Pathologie (z. B. ischiofemorales Impingement)
  • Pathologie im Bereich der Hamstrings (z.B. proximale Hamstring-Tendinopathie)

Diagnostik

Es sollte eine Untersuchung von Kraft, Kontrolle, Stabilität und Mobilität der Hüfte und der umliegenden Bereiche durchgeführt werden.

Klinische Testungen:

 

Therapie

Grundsätzliche Überlegungen:

  • langfristige Lösungen satt kurzfristiger Linderung anstreben: Zugrunde liegenden Ursachen, wie z. B. Muskeldysbalancen oder Bewegungsdysfunktionen im Rahmen der Physiotherapie analysieren + adressieren.
  • Progressive Kräftigung und Verbesserung der Stabilität im Bereich der Hüftregion (Clams, Side Planks, Single-Leg Trainingsvarianten)
  • Stretching kann zwar hilfreich sein (vor allem wenn Mobilitätsdefizite vorliegen), sollte aber nur als ein Teil eines physiotherapeutischen Therapiekonzeptes betrachtet werden, das auf die spezifischen Probleme des Patienten eingeht.
 

Die Evidenz zur Therapie ist limitiert. In der nicht-operativen Therapie wird eine Kombination aus einer Modifikation der Aktivität, Mobilisation des N. ischiadicus, Dehnung der Glutealmuskulatur und aktivem Trainingsprogramm empfohlen.

Es sind folgende Therapieinhalte beschrieben:

  • Vermeidung von Übereinanderschlagen und Innenrotationsstellung der Beine
  • Sitzdauer reduzieren
  • Dehnung der Glutealmuskulatur
  • Neurale Mobilisation (SLUMP)
  • Zirkumduktion des Hüftgelenkes (passiv/aktiv)
  • Myofasziale Weichteiltechniken
  • Physiotherapeutisches Trainingsprogramm (Hüftabduktoren/Außenrotatoren)
 
 

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